Flyer und Prospekte drucken: Geht das auch zu Hause?

  • Blogbeitrag vom 26.01.2017

Ob eine Einladung zum Geburtstag, eine Broschüre, in der man über das eigene Unternehmen informiert, oder aber der kleine Handzettel, der auf die nächste Aktion oder das nächste Event aufmerksam machen soll - Flyer waren, sind und bleiben beliebte und wirkungsvolle Werbemittel.


Das Angebot der Online-Druckereien ist heutzutage fast grenzenlos und sogar recht günstig. Doch viele von Ihnen haben sich eventuell schon mal die Frage gestellt, ob man so einen Flyer oder solch eine kleine Broschüre nicht auch einfach schnell zuhause entwerfen und anschließend ausdrucken kann. Schließlich gibt es da diese “blöden" Mindestbestellmengen bei den professionellen Druckereien.


Die Antwort: Kommt drauf an! Und zwar darauf, welchen Anspruch Sie an den Ausdruck haben und ob Sie gestalterisch versiert, sowie mit den nötigen Programmen vertraut sind.


Flyer und Broschüren entwerfen

Online-Druckereien bieten zahlreiche Vorlagen für die unterschiedlichen Flyer-Formate. So kann man ganz einfach seinen eigenen Text und das eigene Logo einbinden und im Anschluss den Druck in Auftrag geben. Wir geben zu: Das ist unglaublich simpel und richtig praktisch.


Wer es etwas kreativer mag, kann alternativ auch komplett eigene Designs hochladen. Hierzu muss man, sofern man nicht einen Grafiker beauftragen will, geschickt im Umgang mit den diversen Grafikprogrammen wie beispielsweise Adobe InDesign oder Adobe Illustrator sein. Wenn Sie sich gerade die Frage stellen: “Was bitteschön ist ein Grafikprogramm? Photoshop kenne ich nur aus der Innenstadt - da kaufe ich immer meine Bilderrahmen", dann sei Ihnen von der eigenen Gestaltung eines professionellen Flyers mit Hilfe eines dieser Programme abgeraten. Bei einfachen Handzetteln hilft allerdings durchaus die ein oder andere Word-Vorlage, die Sie im Internet finden, weiter. Auch manche der Online-Druckereien bieten auf ihren Webseiten kostenlose Word-Vorlagen für die Gestaltung von Flyern zum Download an.


Egal ob mit einem Grafikprogramm oder ganz einfach mit Ihrem Textprogramm: Den Entwurf können Sie prinzipiell auch am privaten Drucker professionell zu Papier bringen. Doch hier kommt es darauf an, was Sie mit dem Flyer oder der Broschüre beabsichtigen. Denn: Private Drucker sind meist nur für geringe Papierstärken geeignet. Bei einer Postwurfsendung ist das kein Problem, bei einer wertig anmutenden Infobroschüre hingegen schon.


Flyer & Prospekte selber drucken


  • Erstellen Sie einen Entwurf!

Dies machen Sie entweder ganz eigenständig in einem professionellen Grafikprogramm oder einfach mit einer Microsoft Word-Vorlage. Solche Vorlagen finden Sie zuhauf im Internet.


  • Wählen Sie ein geeignetes Papier!

Für Faltprospekte kommen beidseitig bedruckbare Papiere in Frage. Papiere mit einem Gewicht zwischen 100 und 170 g/m² sind hier in der Regel recht gut geeignet. Durch die etwas höhere Papierstärke sind auch die Drucke der Rückseite nicht direkt auf der Vorderseite zu sehen.


Diese Papierarten eignen sich für den Druck von Flyer & Broschüren am privaten Desktopdrucker:


Klassisches Offsetpapier

Das gängige Kopierer- und Druckerpapier kennt man auch als “Offsetpapier". Das Papier zeichnet sich durch eine raue Oberfläche aus, wodurch die Farbaufnahme erleichtert wird. Offsetpapier eignet sich also hervorragend für Ausdrucke am privaten Tintenstrahl- oder Farblaserdrucker.


Naturpapier

Naturpapier ist im Gegensatz zum herkömmlichen Offsetpapier geglättet, holzfrei und besitzt ein höheres Volumen. Naturpapier überzeugt daher durch eine hohe Festigkeit.


Recyclingpapier

Recylingpapier wird zu 100 % aus Altpapier hergestellt und schont damit wertvolle Holzressourcen auf der ganzen Welt. Hinzu kommt eine bis zu 70 prozentige Ersparnis an Energie und Wasser im Vergleich zur herkömmlichen Papierproduktion. Auch dieses Papier eignet sich durch den hohen Weißegrad hervorragend für unterschiedlichste Druckaufgaben.


Glanzvoll oder matt

Ob Sie glänzendes oder mattes Papier wählen, bleibt prinzipiell Ihnen überlassen. Neben unbeschichteten Naturpapieren, die sowohl für Ihren Laser- als auch Tintenstrahldrucker sehr gut geeignet sind, gibt es speziell für Laserdrucker glänzend beschichtete Papier - für Tintenstrahldrucker matt und glänzend beschichtete Papiere.


Allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass sich beschichtete Papiere meist schlechter falten lassen, da die Beschichtung zum “Falzbruch" neigt. In diesem Fall bricht die Kante schnell auf. Bei leichteren Grammaturen (so nennt man die Papierstärke) fällt dieser Faktor jedoch nicht sonderlich ins Gewicht.


Flyer selber drucken: Bei kleinen Auflagen lohnenswert

Flyer, Broschüren, Prospekte und Co zu Hause zu drucken macht bei kleinen Auflagen durchaus Sinn. Schließlich gibt es bei den (Online)-Druckereien Mindestbestellmengen, die einzuhalten sind. Der Grund liegt hier vor allem im Druckverfahren. Beim Desktop- bzw. Digitaldruck (Laser- und Tintenstrahldrucker) wird die Farbe mehr oder weniger direkt auf das Papier übertragen. Beim Offsetdruck in Druckereien läuft das Ganze etwas anders.


Offset-Druckverfahren nur bei großen Auflagen günstiger

Bei diesem Druckverfahren kommen Web- oder Bogenpressen zum Einsatz, die aus mehreren Einheiten bestehen können. Digitaldrucker sind hingegen in der Regel in sich geschlossene Einzelgeräte.


Aus der zu druckenden Datei werden beim Offset-Druckverfahren sogenannte Fotodruckplatten angefertigt, die das zu druckende Bild als Kerben im Metall tragen. In diesen Kerben bleibt die über die Platte gestrichene Farbe hängen. Indem die Platten in der Druckmaschine auf Gummitücher gepresst werden, wird die Farbe aus den Kerben auf das Gummi gedrückt - es entsteht also ein Positiv des Bildes. Wie bei einem Stempel wird nun das Bild von der Gummiplatte auf das Papier übertragen.


Da die Herstellung dieser Druckplatten vergleichsweise teuer, die Papier und Farbkosten jedoch weitaus niedriger sind als beim Digitaldruck, lohnt sich dieses Druckverfahren vor allem bei großen Auflagen. Zwar bieten die zahlreichen Online-Druckereien neben dem Offsetdruck auch Digitaldruck für kleinere Stückzahlen an, doch im Prinzip kann man seinen Flyer genauso gut zu Hause drucken. Allerdings mit kleinen Einschränkungen.


Fazit: Eine Frage der Grammatur

Es gilt abzuwägen, ob einem die Dicke des Papiers für den jeweiligen Anlass reicht. Vielleicht können Sie aus eigener Erfahrung sprechen, dass Sie etwas dickere Broschüren als hochwertiger und professioneller empfinden. Wenn man zum Beispiel als Unternehmer mit seiner Broschüre einen guten Eindruck machen will, sollte man nicht unbedingt an der Papierqualität sparen. Eine Grammatur - so bezeichnet man das Flächengewicht von Papier, bis 160 g pro Quadratmeter packt heutzutage fast jeder handelsübliche Drucker. Ab 200 g pro Quadratmeter wird es allerdings kritisch. Druckereien bieten Grammaturen bis zu 400 Gramm pro Quadratmeter (400 g / m²) an. Doch wer einen Flyer beispielsweise als kleine Beilage einer Postsendung plant, der wird ohnehin auf ein niedrigeres Gewicht setzen.